Bankenwettbewerb und die Stabilität/Fragilität von Finanzsektoren
Nur eine Frage der Messmethode?
DOI:
https://doi.org/10.24352/UB.OVGU-2020-166Schlagworte:
Bankenwettbewerb, Finanzsektoren, Stabilität, Fragilität, Lerner-IndexAbstract
Der Wirkungszusammenhang zwischen der Stabilität/Fragilität der (europäischen) Finanzsysteme und den herrschenden Wettbewerbsverhältnissen ist seit der Finanzkrise 2008 und verstärkt auch in der gegenwärtigen Corona-Krise Gegenstand des wissenschaftlichen und wirtschaftspolitischen Diskurses um (zu) fragmentierte Märkte und Banken im Status „Too-Big-To-Fail“. Dabei stehen sich in Theorie wie Empirie zwei fundamental konträre Kausalkonzepte (Wettbewerbs-Stabilitäts-/-Fragilitäts-Hypothese) gegenüber, deren elementare wie komplexe Basis die präzise Messung des Wettbewerbsgrades ist. Aufbauend auf dem jüngsten Forschungsstand kann dahingehend einerseits gezeigt werden, dass per se alternative Wettbewerbsmaße regelmäßig signifikant unterschiedliche Konkurrenzverhältnisse ausweisen und so andererseits auf nachgelagerter, ordnungspolitischer Ebene die Evidenz für oder gegen einen stabilitätsfördernden Wettbewerbseffekt über die Wahl der Messmethode prädeterminiert wird.