MEDIENBILDUNG UND DIGITALE KULTUR
DOI:
https://doi.org/10.24352/UB.OVGU-2020-111Abstract
Gegenwärtige Gesellschaften basieren in zunehmenden Maße auf Informationen. Solche Informationsgesellschaften gründen ihre sozialen Aktivitäten und Transaktionen eher auf Wissen denn auf zwischenmenschliche face-to-face-Beziehungen. Da die Erziehungswissenschaft sich mit der Frage beschäftigt, wie die neuen Generationen optimal auf das zukünftige Leben vorbereitet werden können, ist diese Transformation zur Informationsgesellschaft eine ihrer zentralen zeitgenössischen Fragestellungen. Angesichts solcher Technologien wie Fernsehen und Radio hat die Erziehungswissenschaft das Konzept der Medienkompetenz entwickelt, das zu einer instrumentalistischen Perspektive auf die Medien hin tendiert. Demgegenüber wird in diesem Beitrag die These vertreten, dieses Konzept bleibe hinter den Anforderungen neuer Medien wie dem Internet zurück. Denn die neuen Medien machen Orientierungswissen – im Gegensatz zu instrumentalistischem Faktenwissen – notwendig. Aus diesem Grund schlägt der Autor das Konzept der Medienbildung vor. Medienbildung gewährleistet ein prozedurales Wissen und Know-how zum eigenen kreativen Handeln in den Medien. Dieser Aspekt der (Selbst-)Reflexion wird durch eine hohe Sensibilität gegenüber dem Internet als Raum digitaler Kulturen ergänzt. Insoweit solche neuen Kulturen entstehen, können die Selbst- und Weltsichten der Menschen sich wandeln und einen Bildungsprozess durchlaufen.
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