PREISWERTE MATHEMATIK
DOI:
https://doi.org/10.24352/UB.OVGU-2020-126Abstract
1901 war ein großes Jahr für die Naturwissenschaften: Gestiftet von dem schwedischen Chemiker und Industriellen Alfred Nobel wurden fünf Jahre nach dessen Tod zum ersten Mal die Nobelpreise für Physik, Chemie und Medizin vergeben. In gleicher Weise werden auch besondere Verdienste in der Literatur, den Wirtschaftswissenschaften oder um den Weltfrieden gewürdigt. Einen Nobelpreis für Mathematik, den gibt es allerdings nicht! Unter der Tatsache, dass ihre Wissenschaft mit dem Nobelpreis bestenfalls mittelbar durch ihre Einwirkung auf Nachbardisziplinen gewürdigt wird, haben die Mathematiker im letzten Jahrhundert ganz erheblich gelitten. Gewährleistet das Preisgeld von derzeit 10000000 schwedischen Kronen (www.nobel.se) dem Preisträger über Jahre hinweg unvergleichlich gute Forschungsbedingungen, so liegt aber die eigentliche Bedeutung der Preise in der Popularisierung der gewürdigten Wissenschaftler und vor allem ihrer Disziplinen. Zumindest einmal im Jahr ein Zwei-Minuten-Beitrag in der Tagesschau, ganze Seiten im Wissenschaftsteil der großen Zeitungen: Welch eine Gelegenheit, allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern die Schönheit und die Wichtigkeit der eigenen Wissenschaft vor Augen zu führen. Und alles das blieb der Mathematik bislang verwehrt. Warum?
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